Anschrift: Hauptstr. 21, 67742 Herren-Sulzbach
Erstmalig findet eine Kirche zu Herren-Sulzbach in einer Urkunde von 1290 Erwähnung. Vermutungen reichen jedoch bis ins Jahr
1075 zurück. Der älteste, aus dieser Zeit erhaltene Teil der Kirche ist der romanische Glockenturm. Er misst eine Höhe von 18 m bei
1 m Mauerstärke und bietet einen idealen Brutplatz für Schleiereulen. Das heutige, einschiffige, chorlose Langhaus wurde 1714/15
bei einem Umbau errichtet. Es weist einige Spitzbogenfenster auf, 1908 wurde eine tonnenförmige Holzdecke eingebaut.
Die Kirche verfügt über einen hölzernen Portalvorbau, erbaut ebenfalls um 1715, restauriert im Jahr 1927. Hier ist insbesondere
die Decke sehenswert: Christus der Weinstock, Ihr seid die Reben. Der Schlußstein im Steinbogen zeigt eine aufgeschlagene Bibel.
Ab 1606 waren die Wild- und Rheingrafen zu Grumbach die Herren der Pfarrei. T-förmig angelegt, zwischen Altar und Orgel befindet
sich in einem Gewölbe deren Grablege. Die erste nachweisbare Bestattung fand 1630 von Wildgraf Johann hier statt. Die letzte Beisetzung
ist für Gräfin Albertine im Jahr 1794 vermerkt. Bemerkenswert ist ebenfalls die Grabplatte der Marie Margarete Vitor, welche seine
Aufstellung neben der Kanzel fand. Die Intarsien im Bereich des Altarbodens sind für eine Dorfkirche einzigartig, nur in der Abtei zu
Sponheim und auf dem Disibodenberg Ist Ähnliches bekannt. Die Kanzel wurde aus dem Vorgängerbau übernommen und lt. Inschrift
1715 von Johann Hinrich Heusner gestiftet. Der Kanzelfuß stammt wahrscheinlich bereits aus dem 16. Jahrhundert. Der Bilderzyklus
der Bordemalereien ist zweifellos der schönste Schmuck Der Kirche. Solche finden sich in ca. 20 Kirchen im Hunsrück und in der
Pfalz im Stil des bäuerlichen Barocks, vermutlich um 1755. Die auf dem östlichen Emporenflügel stehende Orgel stammt aus der
Werkstatt der Firma Stumm aus Rhaunen von 1820/22, restauriert 1972/73. Nachweislich stand eine erste Orgel bereits um 1741
in der Kirche.
Quellen:
K.-T. Grashof, A. Guischard „Salisso“
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